Ein kleines "Tagebuch"
unserer USA-Tour 2010

2009
August
Nach den schlammigen und sandigen Pisten der Mongolei haben wir uns für 2010 mal wieder etwas festeren Boden unter den Rädern vorgenommen.
Unser Plan: Zuerst die Motorräder per Luftfracht nach New York. Dann die Fahrer per Flugzeug hinterher. Auf eigener Achse nach Chicago - zum Anfang der Route 66. Ihr wollen wir dann bis nach Los Angeles folgen. Die Sehenswürdigkeiten des Südwestens - wie z.B. den Grand Canyon - werden wir natürlich nicht links liegen lassen.
Wenn es die Zeit erlaubt, wollen wir den Pacific Coast Highway 1 noch ein Stück Richtung Norden fahren.
Die Bikes verlassen dann Los Angeles per Seefracht und wir steigen in LA wieder in den Flieger.

Oktober
Zu unserem Wunschtermin waren noch Plätze im Flieger frei. Wir haben sofort gebucht - was sich später noch als hilfreich erweisen sollte.

2010
18. Juni
GS 1200
GS 80
Unsere Motorräder - Michaels BMW GS 1200 und meine BMW R 80 GS - treten eine Woche vor uns ihre Flugreise nach New York an. Die Spedition InTime hat unsere bewährte Metallpalette mit beiden Motorrädern in Empfang genommen.

27. Juni
Duesseldorf
Wir werden New York am frühen Nachmittag erreichen. Bleibt noch Zeit für "sightseeing"? Nach dem Einchecken auf dem Düsseldorfer Flughafen, erkunden wir schon mal die Entfernung von unserem Hotel zur Freiheitsstatue - und übertragen die Route vom Netbook ins Navi.

Pizza
"Think big" - das amerikanische Motto fängt schon bei den kleinen Dingen des Lebens an. Nach 7,5 Stunden Flug, schwülen Temperaturen in New York und diesem "heißen Wagenrad" brauchen wir nur noch eines: Ein Bett in einem klimatisierten Zimmer.

28. Juni
Die Motorräder aus dem Zoll zu befreien, ist schon ein Erlebnis für sich. Am späten Nachmittag ist es geschafft. Wir tanken voll und suchen uns außerhalb von New York ein Motel in Pine Brook.
Tagesetappe: 79 km

29. Juni
Miss Liberty
Miss Liberty
Noch einmal durchs Verkehrschaos von New York. Und was macht Miss Liberty? Sie dreht uns den Rücken zu ...

Ground Zero
"Ground Zero" liegt im Augenblick hinter einem Bauzaun. Neue Hochhäuser sollen dort entstehen, wo nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 die Twin Tower einstürzten.
Große Städte sind nicht unser Ding. Wir brauchen Fahrtwind um die Nase und folgen der Interstate 80 Richtung Nordwesten bis Brookville.
Tagesetappe: 583 km

30. Juni
Interstate 80
Auf einem gebührenpflichtigen Teil der Interstate 80 - dem Ohio Turnpike - gibt es sogar Raststätten mit Restaurants. Sonst muss man eine Interstate zum Essen an einer "Food Exit" verlassen. Dort steht dann die geballte Ladung Fast-Food-Restaurants zur Verfügung.

Interstate 80
Die Brummis fahren genauso schnell wie alle anderen. Überholmanöver können schon mal etwas länger dauern, wenn man die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht übertreten will.
In New Buffalo (Michigan) beziehen wir gegen Abend ein Motelzimmer.
Tagesetappe: 727 km

1. Juli
Chicago
Der Michigan Lake reicht bis nach Chicago hinein. Das gibt der Stadt ein angenehmes Klima.

Beginn 66
Für alle, die Richtung Westen reisen, beginnt die Route 66 in Chicago. Die Jackson Street war wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir beginnen "unsere Route 66" zwei Kilometer später an der Adams Street.

Rocket Man
Die Attraktionen der Route 66 findet man nicht an der Interstate, dazu muss man der "Historic Route 66" folgen. In Wilmington steht der sechs Meter hohe "Gemini Giant". Im dazugehörenden Restaurant "Launching Pad" (Abschussrampe) sollte man sich den "Route 66 Burger" nicht entgehen lassen.

Tankstelle
In Odell steht diese liebevoll restaurierte Tankstelle der "Standard Oil Company" aus dem Jahre 1932 und zwingt uns förmlich zu einem Fotostopp.

Hot Dog Man
In Atlanta steht ein weiterer "Muffler Man". Ursprünglich hielten sie als Werbefiguren von Autowerkstätten übergroße Schalldämpfer in ihren Händen. Später wurden sie auch von anderen Branchen genutzt und entsprechend umdekoriert.

Zeltplatz
Minizelte
In der Nähe von Lincoln beenden wir den Tag auf einem Campingplatz. Auf dem Weg in die USA sind uns die Zeltstangen abhanden gekommen. Wir besorgen uns bei Walmart - wegen der Packmaße - zwei Minizelte ...
Tagesetappe: 397 km

2. Juli
Williamsville
Kuriositäten der Historic Route 66 - hier in Williamsville. Unter der Plane steckt ein V8-Motor in einem Motorradrahmen.

Chain of Rock
Die "Chain of Rocks Bridge" brachte damals das Verkehrsaufkommen der Route 66 über den Mississippi. Seit ihrer Schließung hat das die neue Brücke der Interstate 270 übernommen.

Schaukelstuhl
Ein paar Meilen nach Cuba lädt der weltgrößte Schaukelstuhl zu einer Pause ein.

Rocker
Zum Übernachten ist der stählerne Koloss allerdings nicht geeignet. Da es die Sonne heute wieder gut mit uns gemeint hat, nehmen wir schließlich ein klimatisiertes Motelzimmer in St. Robert.
Tagesetappe: 471 km

... die komplette Tour ist im September 2011 als Buch im Verlag Kastanienhof erschienen.

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