18. Juni
Unsere Motorräder - Michaels BMW GS 1200 und meine BMW R 80 GS - treten eine Woche vor uns ihre Flugreise nach New York an. Die Spedition InTime hat unsere bewährte Metallpalette mit beiden Motorrädern in Empfang genommen.
27. Juni
Wir werden New York am frühen Nachmittag erreichen. Bleibt noch Zeit für "sightseeing"? Nach dem Einchecken auf dem Düsseldorfer Flughafen, erkunden wir schon mal die Entfernung von unserem Hotel zur Freiheitsstatue - und übertragen die Route vom Netbook ins Navi.
"Think big" - das amerikanische Motto fängt schon bei den kleinen Dingen des Lebens an. Nach 7,5 Stunden Flug, schwülen Temperaturen in New York und diesem "heißen Wagenrad" brauchen wir nur noch eines: Ein Bett in einem klimatisierten Zimmer.
28. Juni
Die Motorräder aus dem Zoll zu befreien, ist schon ein Erlebnis für sich. Am späten Nachmittag ist es geschafft. Wir tanken voll und suchen uns außerhalb von New York ein Motel in Pine Brook.
Tagesetappe: 79 km
29. Juni
Noch einmal durchs Verkehrschaos von New York. Und was macht Miss Liberty? Sie dreht uns den Rücken zu ...
"Ground Zero" liegt im Augenblick hinter einem Bauzaun. Neue Hochhäuser sollen dort entstehen, wo nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 die Twin Tower einstürzten.
Große Städte sind nicht unser Ding. Wir brauchen Fahrtwind um die Nase und folgen der Interstate 80 Richtung Nordwesten bis Brookville.
Tagesetappe: 583 km
30. Juni
Auf einem gebührenpflichtigen Teil der Interstate 80 - dem Ohio Turnpike - gibt es sogar Raststätten mit Restaurants. Sonst muss man eine Interstate zum Essen an einer "Food Exit" verlassen. Dort steht dann die geballte Ladung Fast-Food-Restaurants zur Verfügung.
Die Brummis fahren genauso schnell wie alle anderen. Überholmanöver können schon mal etwas länger dauern, wenn man die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht übertreten will.
In New Buffalo (Michigan) beziehen wir gegen Abend ein Motelzimmer.
Tagesetappe: 727 km
1. Juli
Der Michigan Lake reicht bis nach Chicago hinein. Das gibt der Stadt ein angenehmes Klima.
Für alle, die Richtung Westen reisen, beginnt die Route 66 in Chicago. Die Jackson Street war wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir beginnen "unsere Route 66" zwei Kilometer später an der Adams Street.
Die Attraktionen der Route 66 findet man nicht an der Interstate, dazu muss man der "Historic Route 66" folgen. In Wilmington steht der sechs Meter hohe "Gemini Giant". Im dazugehörenden Restaurant "Launching Pad" (Abschussrampe) sollte man sich den "Route 66 Burger" nicht entgehen lassen.
In Odell steht diese liebevoll restaurierte Tankstelle der "Standard Oil Company" aus dem Jahre 1932 und zwingt uns förmlich zu einem Fotostopp.
In Atlanta steht ein weiterer "Muffler Man". Ursprünglich hielten sie als Werbefiguren von Autowerkstätten übergroße Schalldämpfer in ihren Händen. Später wurden sie auch von anderen Branchen genutzt und entsprechend umdekoriert.
In der Nähe von Lincoln beenden wir den Tag auf einem Campingplatz. Auf dem Weg in die USA sind uns die Zeltstangen abhanden gekommen. Wir besorgen uns bei Walmart - wegen der Packmaße - zwei Minizelte ...
Tagesetappe: 397 km
2. Juli
Kuriositäten der Historic Route 66 - hier in Williamsville. Unter der Plane steckt ein V8-Motor in einem Motorradrahmen.
Die "Chain of Rocks Bridge" brachte damals das Verkehrsaufkommen der Route 66 über den Mississippi. Seit ihrer Schließung hat das die neue Brücke der Interstate 270 übernommen.
Ein paar Meilen nach Cuba lädt der weltgrößte Schaukelstuhl zu einer Pause ein.
Zum Übernachten ist der stählerne Koloss allerdings nicht geeignet. Da es die Sonne heute wieder gut mit uns gemeint hat, nehmen wir schließlich ein klimatisiertes Motelzimmer in St. Robert.
Tagesetappe: 471 km
... die komplette Tour ist im September 2011 als Buch im Verlag Kastanienhof erschienen.
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